Lilly erfindet eine Geschichte nach der anderen. Und wer kann schon sagen, was wahr ist? Kann ihr Bus sprechen? Ist sie wirklich eine „vom fahrenden Volk“ der Roma oder ist ihr Vater einfach Busfahrer? Gibt es die Gräfin Dracula? Alle sind eingeladen, in dem Bus der Neunjährigen mitzufahren: In Länder, in denen man noch nie war. Die Reise in ferne Gegenden wird dabei auch zur Reise in Lillys Familiengeschichte. In „Lillys Bus“ geht es um Antiziganismus – und die Frage, ob wir, statt die Rolle zu spielen, die andere für uns vorsehen, uns selbst ganz andere Rollen erfinden.
Der Text hat einen der Preise des Theaters der Jungen Welt Leipzig für Stücke, die in, auf oder um einen Bus herum spielen, gewonnen. Seit sieben Jahren ist er fester Bestandteil des Spielplans der Landesbühne Sachsen. 2019 wurde das Stück von der Autorin am Pathos Theater in einem Theaterbus neu inszeniert.
Ab 8 Jahren
Text und Regie: Maja Das Gupta
Spiel: Noemi Fulli
Weitere Informationen unter www.lillysbus.de.
08.08. 16.00 Goldschmiedplatz, Hasenbergl
09.08. 16.00 Goldschmiedplatz, Hasenbergl
U2 (Richtung Feldmoching) bis Haltestelle Dülferstraße
Ab Haltestelle Dülferstraße Bus 60 (Dessauerstraße via Olympia-Einkaufszentrum U Dessauerstraße) bis Haltestelle Aschenbrennerstraße
Dann ca. 50 Meter gegen die Fahrtrichtung zum Goldschmiedplatz, Schleißheimer Str. 520, 80933 München
Die Aufführung findet barrierefrei zugänglich im öffentlichen Raum statt.
An einem stark befahrenen Ort im Münchner Stadtraum findet die Performance »Motorenwelt 2020« statt: Thomas Glatz und Martin Krejci stellen sich jeweils auf die gegenüberliegende Straßenseite und lesen sich, verstärkt durch Megaphone,
ausgewählte Leserbriefe einer bekannten Automobilzeitschrift vor. Der permanente Straßenlärm zwischen den Künstlern und dem Publikum behindert die Aufführung, der auf- und abschwellende Lärm der Straße wird Bestandteil der Performance. Die Lesung geht nahtlos in ein elektronisches Noise-Konzert der Künstler Anton Kaun und Daniel Door über, das mit Teilen der Lesung eine Art Live-Hörspiel ergibt. Schöner kann man den nahenden Verkehrskollaps nicht kommentieren.
Konzept und Performance: Thomas Glatz und Martin Krejci
Sound: Anton Kaun, Daniel Door
08.08. 18.00 MIRA Einkaufscenter, Hasenbergl
U2 (Richtung Feldmoching) bis Haltestelle Dülferstraße
Treffpunkt am „Nordheideplatz“ Eingang Einkaufszentrum „Mira“, Schleißheimer Str. 504, 80933 München
Die Performance vor dem Mira findet barrierefrei zugänglich im öffentlichen Raum statt.
In dem Stück „Silicon Delphi – Reise ins Herz der Zeit“ lässt raststättentheater eine bürgerliche Familie in den Strudel der Apokalypse sinken. Die Welt geht unter und man ist live dabei! Und dann? Was kommt nach dem Weltuntergang? Eine neue, schönere Welt? Nicht ganz. Die Familie hat zwar wie durch ein Wunder überlebt und findet auf der verbrannten Erde einen virtuellen Sandstrand. Doch diese wahrgewordene Wunschvorstellung eines „Traumurlaubs“ stellt sich als Gefängnis heraus. Abgekoppelt von der Weltzeit werden die drei Überlebenden auf sich selbst zurückgeworfen und von vagen Erinnerungen und Echos aus der vergangenen Welt heimgesucht. Das Münchner Theaterkollektiv geht in seinem Stück der Katastrophen-Angstlust nach und befragt die Regeln von (Zwangs-) Gemeinschaften im Spannungsverhältnis zur individuellen Autonomie.
Text und Regie: raststättentheater
Spiel: Alexandra Martini, Isabel Neander, Jakob Roth
Sounds: Theresa Loibl
Video: Martin Mallon
Objekte: Katrin Siebeck
Weitere Informationen unter http://raststaettentheater.de/.
08.08. 20.30 Stadtteilkultur 2411, Hasenbergl
09.08. 20.30 Stadtteilkultur 2411, Hasenbergl
U2 (Richtung Feldmoching) bis Haltestelle Hasenbergl
Ausgang gegen die Fahrtrichtung nehmen zum Vorplatz 2411 - Stadtteilkultur 2411 e.V., Blodigstraße 4 80933 München
Die Aufführung findet barrierefrei zugänglich im öffentlichen Raum statt.
Mit klingenden Rasenmähern und Staubsaugern, die Musik machen, bespielen Stephanie Müller und Klaus Erika Dietl mit ihren Performances den öffentlichen Raum ebenso wie einschlägige Kunstorte. In schillernden Kostümen verwandeln sie alltägliche Szenarien in theatrale Situationen und machen auch Grünstreifen mit allerlei Requisiten zu großen Bühnen. Verhandelt werden Themen und Materialien, mit denen sich die Künstler*innen vom Leistungsdienst Medienhölle gerade befassen. Von Stoffresten und Objekten über Sounds und Geräusche bis hin zu Steuerunterlagen und Malereien fließt in die Performance ein, was sich sampeln und in ein dreidimensionales Klangbild aus Sounds und Textilien übersetzen lässt.
Konzept und Performance: Stephanie Müller, Klaus Erika Dietl
Weitere Informationen unter https://www.hoelle.media/de/.
08.08. 19.00 Treffpunkt Hasenbergl
U2 (Richtung Feldmoching) bis Haltestelle Dülferstraße
Dann Ausgang in Fahrtrichtung nehmen, Dülferstraße, 80933 München
Die Performance findet barrierefrei zugänglich im öffentlichen Raum statt.
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In Kostümen, die wie Rüstungen von Krieger*innen anmuten, treffen Performer*innen aufeinander und duellieren sich mit komplexen Noise-Soundapparaturen. Angelehnt an die Ästhetik japanischer Superheld*innen wird der öffentliche Stadtraum während der Performance zum Spielfeld. Im Rahmen von Rodeo 2020 gastiert „Project General Orange“ im Hasenbergl auf der BAUSTELLE UTOPIA.
Der Künstler lotet den Stadtraum mittels Klängen aus. Yuji Yasunaga hat für seine Performance 2018 den Förderpreis der Stadt Augsburg erhalten.
Konzept und Performance: Yuji Yasunaga
09.08. 18.00 Uhr Stadtteilkultur 2411, Hasenbergl
U2 (Richtung Feldmoching) bis Haltestelle Hasenbergl
Ausgang gegen die Fahrtrichtung nehmen zum Vorplatz 2411 - Stadtteilkultur 2411 e.V., Blodigstraße 4 80933 München
Die Performance findet barrierefrei zugänglich im öffentlichen Raum statt.
Finden Kunst und Kultur eigentlich auch außerhalb des Mittleren Rings statt? Gibt es das überhaupt? Und gibt es einen Unterschied zur Innenstadt? Ja! Zum Beispiel in Neuperlach!
Jonas Schlemme von KulturBunt e.V. ist im Viertel aufgewachsen, selbst Musiker und kennt alle Vorurteile über Neuperlach. Was viele nicht wissen, ist, dass es hier eine eigene, sehr aktive Szene von Künstler*innen gibt. Was macht den Stadtteil also aus? Was sind markante Schnittstellen? Was bedeutet es, Kunst und Kultur in den Außenbezirken Münchens zu machen? Jonas Schlemme zeigt uns auf seiner Tour durch Neuperlach, wie KulturBunt e.V. als Stadtteilkulturzentrum das Viertel mit seinem interkulturellen Programm bespielt, stellt Kulturorte vor – Straßenkulturorte abseits von festen Einrichtungen – und gibt uns einen Einblick in das Neuperlacher Stadtrandgeschehen anlässlich der Eröffnung von RODEO 2020_Baustelle Utopia.
Neuperlach ist einer der jüngsten Stadtteile von München. Geplant als Entlastungsstadt, wurde das Quartier in den 1960er Jahren auf der grünen Wiese erbaut. Nicht nur Wohnungen und öffentliche Einrichtungen sind hier entstanden, auch Firmensitze wurden im Süden der Stadt angesiedelt. Die U-Bahn war beim Erstbezug noch nicht einmal fertig gebaut. Die vielen verschiedenen Bewohner*innen von Neuperlach verbinden München heute mit der Welt.
Mit Jonas Schlemme, Simone Egger, Karnik Gregorian, Bülent Kullukcu
Weitere Informationen zu KulturBunt e.V. unter http://www.kulturbunt-neuperlach.de/
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
17.10. 18 Uhr / Vor dem PEP Einkaufscenter, Neuperlach
Die Tour findet barrierefrei zugänglich im öffentlichen Raum statt.
Rodeo hat 10. Geburtstag und feiert! Zum sechsten Mal findet das Festival der Freien Tanz- und Theaterszene Münchens statt!
Die Jubiläumsausgabe RODEO 2020_Baustelle Utopia wird an diesem Abend - trotz Corona - offiziell im Pepper Theater in Neuperlach eröffnet. Mit Performances, Filmen und Talks zeigen wir, dass es auch während der Pandemie ein kreatives und partizipatives Programm der Münchner Kulturszene geben kann. Der Verein KulturBunt Neuperlach e.V. mit dem Theater im Einkaufscenter PEP und Räumlichkeiten in der nahe gelegenen Albert-Schweitzer-Straße ist Projektpartner von RODEO 2020.
Auf Initiative des Kulturreferats findet RODEO, das Tanz- und Theaterfestival der Landeshauptstadt München, alle zwei Jahre statt und zeigt eine Auswahl von geförderten Stücken der Freien Szene. Zudem werden Projekte ausgeschrieben. Künstler*innen stellen sich und ihre Perspektiven vor. Die Jubiläumsausgabe 2020 wird von einem Kollektiv, bestehend aus Simone Egger, Karnik Gregorian und Bülent Kullukcu, künstlerisch und organisatorisch geleitet. Bedingt durch Corona konnten die geplanten, von Mai bis Juli über ganz München verteilten Veranstaltungen nicht stattfinden. Am 8. und 9. August hat RODEO als POP UP mit Theatervorstellungen und Performances im Hasenbergl Station gemacht.
Die Baustelle Utopia fragt nach Themen, die die Stadt, ihre Bewohner*innen und die Tanz- und Theaterszene bewegen und öffnet das Programm des Festivals transdisziplinär in verschiedene Richtungen. Neben den Stücken, die gezeigt werden, gibt es Performances und Talks, die sich mit Fragen von Raum, Kunst, Stadt und Diversität befassen.
Mit Simone Egger, Karnik Gregorian, Bülent Kullukcu
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
17.10. 19 Uhr / Pepper Theater, Neuperlach
Der Eröffnungsabend von 19 bis ca. 22 Uhr ist bedingt durch Corona nur als komplette Veranstaltung buchbar.
„trajectory“ ist eine modifizierte Ausgabe der choreografischen Intervention „trajectory – pictures of the fleeting world", die im April 2020 mit acht Performer*innen geplant war und unter den gegebenen Umständen abgesagt wurde. Entstanden sind zwei Filme „flying chairs" (25 Min.) und "inner.ober.land" (7 Min.). Wie bei der ursprünglich als Parcours durch die Stadt geplanten Intervention geht es auch im Film „flying chairs“ um das Auftauchen einer evidenten Form und Gestalt im Raum. War „trajectory" als Projekt im öffentlichen Raum konzipiert, in dem sich durch die ständige Fluktuation der Eindrücke und Bilder kaum ein signifikanter Moment auszeichnet, spielt „inner.ober.land“ mit der Idee einer „fleeting world“ im Innenraum.
Konzept und Choreografie: Micha Purucker
Tänzerinnen im Film: Verena Rendtorff, Anise Smith, Andrea Werner
Filmlicht: Michael Kunitsch
Filmmusik: Robert Merdžo
Editing: Hans Batz und Micha Purucker
Kamera: Micha Purucker
Werkstatt: Manuela Müller
Pressearbeit: Beate Zeller
Micha Purucker ist Mitglied des Tanztendenz München e.V.
Weitere Infos zu Micha Purucker unter http://micha-purucker.de.
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
17.10. 19.30 Uhr / Pepper Theater, Neuperlach
Der Eröffnungsabend von 19 bis ca. 22 Uhr ist bedingt durch Corona nur als komplette Veranstaltung buchbar.
Ayad Akhtars Stück „Geächtet“ erobert seit 2016 die deutschsprachige Theaterlandschaft. Theater heute wählt es zum „besten ausländischen Stück des Jahres“. Der Spiegel beschreibt es als „das Stück der Stunde“. Die Zeit nennt es „das perfekte Drama für Deutschland nach der Kölner Silvesternacht“. Doch was ist das Erfolgsrezept dieses Textes über ein scheinbar harmloses Dinner zweier Paare, deren Gespräch schnell um das Thema Islam kreist? Welcher Denkkorpus verhilft dem Stück zu seinem Durchbruch?
„Ich sehe was, was du nicht siehst“ ....
Ein Gegenplädoyer.
Performance von und mit Ayşe Güvendiren, in Zusammenarbeit mit der Journalistin Nabila Abdel Aziz.
Gegensätze / gegen Sätze ist entstanden im Rahmen des Regiestudiums an der Otto Falckenberg Schule.
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
17.10. 21.00 Uhr / Pepper Theater, Neuperlach
Der Eröffnungsabend von 19 bis ca. 22 Uhr ist bedingt durch Corona nur als komplette Veranstaltung buchbar.
Am 22. Juli 2016 wurde der Münchner Stadtteil Moosach zum Schauplatz eines Anschlags, bei dem neun junge Menschen starben. Maja Das Gupta hat das Geschehen in Form eines Hörspiels verarbeitet, ihre fiktive Geschichte ist als Reaktion auf die Tat in und vor dem Olympia-Einkaufszentrum entstanden. In ihrem Text „Das hier ist für dich“ wendet sich eine Frau an ihren Vater, den sie im Krankenhaus nicht besuchen konnte als er im Sterben lag, weil die Stadt wegen des Anschlags abgeriegelt war. Die Produktion der Autorin Maja Das Gupta wurde beim Berliner Hörspielfestival 2017 in der Kategorie „Kurzhörspiele“ bis 20 Minuten ausgezeichnet.
Das Hörspiel beginnt in der Pizzagube und wird nach einer Einführung in das Thema als Spaziergang Richtung Olympia-Einkaufscenter durchgeführt. Bitte eigene Kopfhörer und Smartphones bzw. mp3-Player mitbringen. Walk und Talk gehen fließend ineinander über.
Von und mit Maja Das Gupta
Weitere Informationen zur Recherche von Maja Das Gupta unter www.oez-anschlag.de
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
18.10. 15.00 Uhr / Pizzagube, Moosach
Der Anschlag im Olympia-Einkaufszentrum im Juli 2016 hat eine ganze Stadt betroffen gemacht. Aus einer rechtsextremen Überzeugung heraus hat ein 18jähriger einen vertrauten Ort aufgesucht und bei McDonalds gezielt auf Jugendliche mit Migrationshintergrund geschossen. Im Einkaufscenter und entlang der umliegenden Wohnhäuser fielen weitere Schüsse. Neun junge Menschen sind bei dem Attentat in Moosach gestorben. Am Ende hat sich der Täter selbst gerichtet. Ganz München hat an diesem Tag den Atem angehalten, aus Angst, aus Ungewissheit, vor Entsetzen.
Das Ereignis aus der jüngsten Stadtgeschichte wirft viele Fragen auf. Was ist im Juli 2016 eigentlich geschehen? Wie wurde und wie wird mit der Gewalttat umgegangen? Was ist über die Opfer bekannt? Wie wird der ermordeten Jugendlichen gedacht? Was hat den Mörder angetrieben? Wie hat er sich radikalisiert? Was hat das Geschehen mit der Stadtgesellschaft zu tun? Im Rahmen der RODEO_Talkshow geht es gemeinsam mit der Autorin Maja Das Gupta und anderen Gästen um das OEZ-Attentat.
Das Hörspiel beginnt in der Pizzagube und wird nach einer Einführung in das Thema als Spaziergang Richtung Olympia-Einkaufscenter durchgeführt. Bitte eigene Kopfhörer und Smartphones bzw. mp3-Player mitbringen. Walk und Talk gehen fließend ineinander über. Vor Ort befassen wir uns mit dem Erinnern an die Ereignisse.
Mit Maja Das Gupta, Simone Egger, Karnik Gregorian, Bülent Kullukcu u.a.
Weitere Informationen zur Recherche von Maja Das Gupta unter www.oez-anschlag.de.
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
18.10. 16.30 Uhr / Pizzagube, Moosach bzw. OEZ
Der Talk findet barrierefrei zugänglich im öffentlichen Raum statt.
Realität und Fiktion – Theater und Dokumentation.
Ein ehemaliger Soldat mit Einsatz in Afghanistan und ein afghanischer Zivilist begegnen sich auf der Bühne. Es kommt zu einer Art Vexierspiel: Unverständliches und Gemeinsames, Meinungen und Haltungen werden sichtbar. Am Beispiel von zwei ganz unterschiedlichen Lebenswelten werden gesellschaftliche und politische Strukturen deutlich – ohne Anspruch auf verallgemeinernde Wahrheiten. Der Regisseur Ulf Goerke hat das Stück für die Kulturbühne Spagat entwickelt. Im Rahmen von RODEO 2020_Baustelle Utopia gastiert die Produktion „Out of Area“ im Pepper Theater in Neuperlach und wird als Projektion auch an anderen Orten im Stadtraum zu sehen sein.
Schauspieler: Pouya Raufyan, Manuel Nawrot
Regie: Ulf Goerke
Text: Olivier Garofalo und Ensemble
Musik: Felix Leuschner
Dramaturgie: Martina Missel
Produktion: Kulturbühne Spagat
Produktionsleitung: Claudia llli
Regieassistenz: Antonia Lunemann
Foto: Judith Buss
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und den Bezirk Oberbayern
18.10. 19.00 Uhr / Pepper Theater, Neuperlach
Zwei Männer, Deutschland, Afghanistan, zwei Perspektiven, eine Geschichte. Im Anschluss an die Vorstellung wird es ein Publikumsgespräch mit den beteiligten Akteuren und dem Regisseur geben.
Mit Pouya Raufyan, Manuel Nawrot, Ulf Goerke, Barbara Kastner
Foto: Judith Buss
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und den Bezirk Oberbayern
18.10. 20.30 Uhr / Pepper Theater, Neuperlach
„Guten Abend. Wir freuen uns, Sie heute, am 15. März 1957, fünf Monate nach dem ungarischen Volksaufstand, hier in München begrüßen zu dürfen. Heute Abend werden wir, die Philharmonia Hungarica, speziell für Sie das Konzert für Orchester von Béla Bartók spielen.“
Oktober 1956. Während im Nahen Osten die Suezkrise tobt, fordert ganz Ungarn Meinungs- und Pressefreiheit, Unabhängigkeit von der Sowjetunion und freie Wahlen. Von sowjetischer Seite wird der ungarische Volksaufstand blutig niedergeschlagen. Das Interesse von Politik und Medien aber gilt der Suezkrise.
Die Philharmonia Hungarica, bestehend aus Geflüchteten des Ungarnaufstandes, führt 1957 in München das Konzert für Orchester von Béla Bartók auf. Doch der Dirigent lässt auf sich warten. Verunsichert von der plötzlichen Orientierungslosigkeit beginnt eine Auseinandersetzung mit der veränderten Lebenswelt der Musikerinnen und Musiker. Wer bestimmt die politische Agenda? Wie zeigt sich Solidarität in Zeiten der Not? Wann wird Musik propagandistisch (aus-)genutzt?
Die Spieler*innen der Philharmonia Hungarica begeben sich episodenhaft auf die Suche nach Hoffnung auf Solidarität, Gerechtigkeit und Demokratie. Bartóks Konzert für Orchester bildet die strukturelle Folie für eine theatrale Befragung von (Ab-)Lenkung der Medien, politischer Themensetzung und Rhetorik im Ungarn von 1956 bis heute.
Regie: Caitlin van der Maas
Weitere Informationen zu Caitlin van der Maas unter http://www.caitlinvandermaas.com/de_DE/
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
20.10. 20.00 Uhr / Utopia, Maxvorstadt
21.10. 20.00 Uhr / Utopia, Maxvorstadt
Eine alltägliche Szene. Menschen laufen durch ein Einkaufscenter, fahren mit der Rolltreppe, begegnen sich, gehen achtlos aneinander vorbei. Unzählige Male passieren diese Dinge immer wieder von neuem und überall auf der Welt. Plötzlich bleibt der Blick etwas länger an einem Detail hängen, Doppelungen stellen sich ein, etwas wird als Form erkannt, und im nächsten Moment hat es sich schon wieder verflüchtigt. Wie sind die Bedingungen der Wahrnehmung einer Gestalt? Beweglichkeit und Mobilität sind ein Teil des Spiels - das interessierte Publikum ist eingeladen, zu flanieren und zu streunen. Das Paradox der als Veranstaltung angekündigten Intervention besteht darin, dass es um die Entfaltung ästhetischer Momente und Prinzipien an Orten geht, an denen es weder erwartet noch vorgesehen oder gefordert ist. Der Bewegungspfad der Performerinnen bleibt rahmenlos.
Choreografie: Micha Purucker
Performerinnen: Lisa König, Verena Rendtorff, Anise Smith, Andrea Werner
Micha Purucker ist Mitglied des Tanztendenz München e.V.
Weitere Infos zu Micha Purucker unter http://micha-purucker.de.
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
20.10. 18.00 Uhr / Mira Einkaufszentrum, Hasenbergl
Ralf Homann und Manuela Unverdorben denken für ihre Kunden je nach Bedarf. Wissen ist schließlich Macht. Ihr „The Better Think Tank Project (BTTP)“ ist eine Unternehmensberatung für Möglichkeitsräume und eröffnet neue, radikale Sichtweisen auf bisher ungelöste Fragen. Regelmäßig lädt BTTP zum Liberty Café, das Experten und Entscheidungsträger vernetzt. Mit dieser professionellen Performance setzen Homann und Unverdorben ein starkes Signal im boomenden Berater-Markt. Schwerpunkt des diesjährigen Liberty Cafés: „Entmiete dich selbst!“ Für die BewohnerInnen der spätmodernen Großstadt sind Manuela Unverdorben und Ralf Homann als Expertenteam in Sachen Immobilienwirtschaft unterwegs. Sie entwickeln erfolgreiche Strategien, um in der boomenden Stadt maximale Gewinne mit Wohnen und Urbanität zu erwirtschaften.
Im Rahmen ihres Formats „The Better Think Tank Project (BTTP)“ setzen sich die Künstlerin Manuela Unverdorben und der Künstler Ralf Homann seit Jahren performativ mit gesellschaftspolitischen Themen auseinander. Als Teil der weltweiten „Consultancy Industry“ führen sie ästhetische Untersuchungen durch und intervenieren mit Ratschlägen für Kapitalanlagen aller Art.
Konzept und Performance: Ralf Homann, Manuela Unverdorben
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
20.10. 20.15 Uhr / KulturBunt Kulturhaus, Neuperlach
Hand aufs Herz: Wer verweilt ab und zu auf einer Parkbank im Ostpark, wandert zum Karl-Marx-Zentrum, oder kauft 4 Flaschen Desinfektionsmittel, 1 Vaseline, 1 Gurke, 1 Aubergine und Latexhandschuhe beim Penny am Ostpark? Mit Damla und Murat in Neuperlach auf einer Parkbank im Ostpark abhängen. Und noch kurz zum Einkaufen beim Penny im Karl-Marx-Zentrum? Eine Folge voller Sehnsüchte, Frust und Lust, Einsamkeiten und Gemeinsamkeiten.
Kopfkino ist eine Reihe von literarischen Spaziergängen durch Kopf und Stadt von jungen Münchner Autor*innen, gesammelt und gelesen von der Schauspielerin Henriette Fridoline Schmidt. Jede*r Autor*in, jeder Weg, jeder Text ist anders: Mal ein Gedankenstrom, mal ein Hörspiel, ein Roman oder eine Assoziationskette. Kopfkino ist kein Buch, kein Theater, keine Performance und kein Hörspiel. Kopfkino ist ein Podcast zum Stadt wandern, streunen, entdecken. Die Folge 7 „Plattenbauphilosophie“ hat der Regisseur und Autor Emre Akal erdacht, im Rahmen von RODEO 2020 werden Henriette Fridoline Schmidt und Benno Heisel den Podcast mit dem Gang durch Neuperlach live performen.
Kopf, Text und Weg: Emre Akal
Sound und Bearbeitung: Benno Heisel
Stimme und Konzept: Henriette Fridoline Schmidt
Technische Einrichtung und Soundberatung: Willy Löster
Weitere Informationen zu Kopfkino unter http://theater-hochx.de/phone/kopfkino.html.
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
22.10. 18.00 Uhr / KulturBunt Kulturhaus, Neuperlach
Ein Auto ist in ein Klohäuschen gekracht – und das direkt auf dem Willy-Brandt-Platz. Was auf den ersten Blick aussieht wie ein Unfall, ist eine Theaterinstallation. „Hard Drive“ lautet der Titel des Stücks, das formal und inhaltlich so ganz anders daherkommt als es den Sehgewohnheiten entspricht. Das Auto ist gleichzeitig Bühne, animierter Darsteller und Zuschauerraum. „Hard Drive“ ist der erste Teil der zweijährigen Projektreihe „CRASH“, die im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird.
Mit CRASH arbeitet die Stuttgarter Theatergruppe O-Team in Zusammenarbeit mit dem Theater Aalen und dem HochX München an der Entwicklung eines performativen Objekttheaters. Vier Einzelprojekte gehen von technischen Objekten aus. Zum Auftakt der Reihe untersucht O-Team in München den Unfall als das Verdrängte von Technik und Fortschritt.
Konzept: O-Team
Recherche, Text, künstlerische Leitung: Antonia Beermann, Folkert Dücker
Ausstattung, Installation: Nina Malotta, Samuel Hof
Sprecher: Folkert Dücker
Sounddesign, technische Installation: Pedro Pinto
Musik, Sound, Algorithmus: Benno Heisel
Produktion: Isabelle Gatterburg, Simon Kubat
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und die Kulturstiftung des Bundes
23.10. 16.00 Uhr, 17.00 Uhr, 18.30 Uhr, 19.30 Uhr, 20.30 Uhr / Willy-Brandt-Platz, Messestadt West
24.10. 16.00 Uhr, 17.00 Uhr, 18.30 Uhr, 19.30 Uhr, 20.30 Uhr / Willy-Brandt-Platz, Messestadt West
25.10. 16.00 Uhr, 17.00 Uhr, 18.30 Uhr, 19.30 Uhr, 20.30 Uhr / Willy-Brandt-Platz, Messestadt West
Für die angegebenen Uhrzeiten muss jeweils ein Gruppenticket für vier Mitspieler*innen gebucht werden.
Auf welchem Weg befinden sich die Freien Darstellenden Künste eigentlich gerade? Breit und bequem ist er von Haus aus sowie eher selten, doch in 2020 finden sich ein paar Extra-Steine unter den Füßen: die Pandemie hat nicht nur die systemische Verwundbarkeit der freien darstellenden Künste grell ausgeleuchtet, sondern auch grenzüberschreitende Kooperationen erschwert und teils unmöglich gemacht. Gemeinsames Agieren und strategische Geschlossenheit sind in dieser Lage wichtiger denn je.
Wie gehen freien darstellende Künstler*innen mit den Herausforderungen um? Wie soll Europa gestaltet werden, wie nachhaltig muss Kunst produziert und rezipiert werden, wie kann die gesellschaftliche Rolle während einer Pandemie aufrechterhalten werden?
Lokale und internationale Theaterschaffende sowie Vertreter*innen mehrerer Verbände erforschen in einer Arbeitskonferenz in den Räumen der Pasinger Fabrik, was sich in der Nachfolge eines internationalen Treffens von 2018, dem IETM Plenary Munich “Res Publica Europa”, ereignet hat. Darunter fällt zunächst die Aufarbeitung der Themen jenes Meetings – Europa, Diversität und Zukunft –, best-practice-Vorstellungen, aber auch die sich aktuell entwickelnden Probleme und Lösungsmöglichkeiten bezüglich Nachhaltigkeit, Inklusion und der Arbeitsbedingungen während und nach der Pandemie. Strukturen anderer Länder können als Blaupause für eigene Vorschläge herangezogen werden. Das Netzwerk IETM, das Plenary Meeting Munich 2018 und die vorab erfragten Schwerpunkte werden vorgestellt. Es sollen Konzepte und Forderungen entwickelt werden, mit denen künstlerisch gearbeitet und die gesellschaftliche Aufgabe erfüllt werden kann.
Mit dem Format „On the Road” dockt das Netzwerk IETM an RODEO 2020 an und bringt aktuelle, kulturpolitische Fragen zur Sprache, die Tanz- und Theaterschaffende in München, in Europa und rund um den Globus beschäftigen.
Die Teilnahme ist kostenfrei und auch für nicht-IETM-Mitglieder möglich. Eine Registrierung ist notwendig unter www.ietm.org. Bei Fragen: on-the-road@meta-theater.com.
Die Veranstaltug wird gefördert von der Landeshauptstadt München, der Beisheim Stiftung und dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
24.10. 10.00 - 16.00 Uhr / Pasinger Fabrik, Pasing
Am 01. Juli 2009 wird Marwa El-Sherbini im Landgericht Dresden von einem islamophoben Gewalttäter niedergestochen. Ein heraneilender Bundespolizist schießt auf El-Sherbinis Ehemann Elwy Ali Okaz, der mit dem Angreifer um die Tatwaffe ringt. Der Ehemann überlebt den Gewaltexzess nur knapp. Marwa El-Sherbini stirbt an ihren Verletzungen.
Wie konnte es zu so einem Blutbad kommen? Wie steht es um die Verantwortung der Justiz? Hätte wirklich „niemand ahnen können, dass der Angreifer zu so einer Tat fähig ist“, wie es in einer Stellungnahme der Behörden heißt? Oder reicht der Erfahrungshorizont innerhalb der Justiz einfach nicht aus, um die Gefahren, denen Betroffene rechter und rassistischer Gewalt ausgesetzt sind, richtig einzuschätzen? Die Arbeit „Recht(s) – Über das Verbrechen an Marwa El-Sherbini“ versucht Bedeutungsschichten des Mordfalles El-Sherbini freizulegen. Um bislang Unerhörtem auf die Spur zu kommen, wird die Geschichte neu befragt.
Inszenierung: Ayşe Güvendiren
Schauspielerinnen: Amie Jammeh, Anna-Sophie Schindler, Jannik Mioducki
Bühnenbild: Anna Knöller
Kostümbild: Melina Poppe
Mentor: Nuran David Calis
Dramaturgie: Tunay Önder
Musik: Florian Paul
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Recht(s) - Über das Verbrechen an Marwa El-Sherbini ist entstanden im Rahmen des Regiestudiums an der Otto Falckenberg Schule
24.10. 20.30 Uhr / Probebühne 1, Therese-Giehse-Halle
25.10. 20.00 Uhr / Probebühne 1, Therese-Giehse-Halle
Im Einkaufscenter eröffnet ein temporäres Tonstudio. Die O.S.T. 15.9 Soundwerkstatt wagt sich in den öffentlichen Raum.
Mit mobilen Aufnahmegeräten können ungewöhnliche Klänge in der Umgebung gesucht und im Studio-Container zu Musik oder Klangkunst verarbeitet werden. Möglich ist es auch, Gespräche mitschneiden, Interviews durchführen, Sprachaufnahmen machen, die zu einer Reportage oder einem Hörspiel zusammengesetzt werden oder ganz ohne die alltägliche „Außenwelt“ im O.S.T.-Studio mittels Synthesizern, Drum Machines und Effektgeräten in Klangwelten gestaltet werden können.
Die produzierten Klangereignisse spielen wir dann wieder aus: Über Hörstationen und Installationen rund um den jeweiligen Spielort, spontane Performances und App-gestützte Sound-Schnitzeljagden treten wir mit der Umgebung in Austausch. Über die Projektwebseite ost-soundwerkstatt.de werden die Produktionen auch über das direkte Umfeld hinaus erfahrbar.
Mit Colin Djukic u.a.
Weitere Informationen zur O.S.T-Soundwerkstatt unter www.ost-soundwerkstatt.de.
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
26.10. 17.30 Uhr / MIRA Einkaufszentrum, Hasenbergl
Die Performance findet barrierefrei zugänglich im MIRA Einkaufszentrum statt.
Architektur und die Frage nach der Zukunft sind die zentralen Themen der Lesung mit der Schauspielerin Nicole Kleine und dem Architekten und Theatermacher Axel Tangerding basierend auf kritischen Texten von Rem Koolhaas, Paul Scheerbart, Bruno Taut, Peter Sloterdijk und Italo Calvino. Es geht um urbanes Leben, Utopien und den Traum von Arkadien.
„Utopia ist das schmutzige Geheimnis der Architektur. Im Grunde ihres Wesens behauptet jede Architektur, die Welt zu verbessern. Doch wie alle, die jemals mit Utopia in Berührung gekommen sind, wurden die Architekten dafür schwer bestraft. Der Architekt ist im Angesicht Utopias in einer unmöglichen Situation: Ohne Bezug darauf ist sein Arbeit wertlos. Doch mit diesem Bezug wird sie zur Komplizin schwerer Verbrechen.“ Rem Koolhaas
Ausgehend von Texten aus Vergangenheit und Gegenwart spüren wir im Gespräch mit der Schauspielerin Nicole Kleine, dem Theatermacher und Architekten Axel Tangerding und der Stadtforscherin Susanne Flynn den planerischen Ideen im Münchner Norden nach und blicken aus dem Einkaufscenter heraus auf die Baustellen der Zukunftsstadt.
Mit Nicole Kleine, Axel Tangerding, Susanne Flynn
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
26.10. 19.00 Uhr / MIRA Einkaufszentrum, Hasenbergl
Das Wohnen und Zusammenleben ist ein wesentliches Thema in der Biografie einer Stadt und zumal von München. Wer sich in welchem Viertel befindet, wird zunehmend eine Frage des Geldes und der sozialen Kontakte. Damit wandelt sich auch die Zusammensetzung der Stadtgesellschaft. Angelehnt an das Buch „Das Leben. Gebrauchsanweisung“ des französischen Schriftsteller Georges Perec werden wir uns im Rahmen von RODEO 2020_Baustelle Utopia damit auseinandersetzen, wie der Alltag in München aussieht.
In seinem Roman nimmt Georges Perec in 99 Kapiteln die Bewohner*innen eines Mietshauses in den Blick, folgt ihren Biografien, skizziert ihre Lebensstile, thematisiert ihre Geschichten. Er entwirft ein kaleidoskopisches Panorama, ein kunstvoll gestaltetes Puzzle der menschlichen Existenz. Die meist nur wenige Seiten langen Kapitel, führen an nur einem Tag, dem 23. Juni 1975, durch alle Zimmer des Hauses. Sie bieten jeweils abschnittweise Beschreibungen der verschiedenen Wohnungen, der einzelnen Zimmer und ihrer Bewohner*innen, des Treppenhauses oder der Kellerräume. Die/der Leser*in verfolgt diese Schilderung, als wäre sie/er Archäolog*in, die/der die Spuren einer vergangenen Zivilisation zusammenträgt – und sich selbst darin findet und verfehlt.
Ausgehend von Perecs „Das Leben. Gebrauchsanweisung“ präsentieren wir performativ arbeitende Künstler*innen, die sich auf einen Open Call hin mit dem Zusammenleben in der Stadt zu befassen und dabei unterschiedliche Menschen und ihre Geschichten in den Blick zu nehmen.
Die Künstlerinnen Stephanie Maier und Franziska Vallentin haben sich mit dem Thema auseinandergesetzt.
In München gibt es eine Vielzahl von Menschen, die durch das Raster fallen, gerade so überleben, aber im eigentlichen Sinn wohnungslos sind.
Notgedrungen entwickeln sie alternative und kreative Wohnformen. ÜBER_LEBEN begleitet vier Menschen in ihre speziellen Lebensräume.
Mit Stephanie Maier, Franziska Vallentin
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
26.10. 20.30 Uhr / Trambahnhäuschen Blauer Punkt, Hasenbergl
Der Entnazifizierungsmythos ist mit Blick auf die personellen Kontinuitäten in fast allen Behörden der jungen Bundesrepublik schnell widerlegt. In den Nachkriegsjahrzehnten prägte eine überwältigende Anzahl von Staatsanwälten und Richtern mit NS-Vergangenheit nicht nur Rechtsverständnis und Lehre, sondern verantwortete auch die Ahndung von NS-Verbrechen. Auf der Basis von investigativer Recherche untersucht „Kein Kläger“ exemplarisch Schauplätze, Urteile, juristische Karrieren und problematische Strukturen.
Ausgehend vom OEZ-Attentat und dem NSU-Prozess begibt sich das Publikum auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Begleitet von einer App trifft es im Stadtraum auf Schauspieler*innen und Auszüge aus eigens für die Produktion geführten Zeitzeugeninterviews in Augmented Reality. Im Zentrum von „Kein Kläger“ steht die Frage: Welche unverzichtbare Rolle spielt die Justiz der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft bei der Eindämmung rechtsextremer und antisemitischer Gewalt?
Konzept, Recherche, Text und Regie: Christiane Mudra
Schauspieler*innen: Sebastian Gerasch, Gabriele Graf, Melda Hazirci, Stefan Lehnen, Murali Perumal
Gesang: Corinna Ruba
Zeitzeug*innen: Gabriel Bach, Saskia von Brockdorff, Ernst Grube, Prof. Wolfgang Huber, Walter Joelsen, Markus Schmorell, Uri Siegel, Walter Sylten, Lisa Wanninger, Gerhard Wiese
Game Design, App: Markus Schubert/TOTO
AR/VR: Kevin Fuchs / Visual Vitamin
Kostüm: Julia Kopa
Komposition: Thilo Thomas Krigar
Audio und Video: Peer Quednau
Schnitt: Narges Kalhor
Grafik: Jara Lopez Ballonga
Produktion: ehrliche arbeit - freies Kulturbüro und Uli Zentner
PR: Kathrin Schäfer KulturPR
Social Media: Silvia Bauer
Regieassistenz: Armin Peterka
Regiehospitanz: Pascale Ruppel, Nikolaus Greither
Abendtechnik: Uli Zentner und Peter Pruchniewitz
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, die Stiftung „Erinnerung Verantwortung Zukunft“ und den Fonds Darstellende
Künste.
Weitere Informationen unter https://investigativetheater.com/.
Kooperationspartner (NS Dokuzentrum, Kunstpavillon)
Powered by Toto
28.10. 18.00 Uhr / Stadtraum
30.10. 18.00 Uhr / Stadtraum
31.10. 17.00 Uhr / Stadtraum
01.11. 17.00 Uhr / Stadtraum
Im Gehen, im Zurückgehen, forscht Judith Hummel nach ihrer eigenen Herkunft und legt eine Spur um die Felder Erinnerung und Körper. Auf mehreren Etappen verfolgt sie, begleitet von ihrer Mutter Margret und der Kamerafrau Laura Kansy, die Route ihrer Großmutter, die 1944 von Rumänien nach Deutschland flüchtete. Im Juni 2019 gehen sie die erste Teilstrecke von Săcălaz, dem Heimatdorf der Großeltern, bis nach Szeged in Ungarn. Aus Material, das unterwegs aufgenommen wird, entsteht eine Installation mit Video, Klang, Erinnerungsstücken und Live-Momenten.
Coronabedingt hat die Arbeit eine Wendung erfahren: Es ist ein Film entstanden – eine Dokumentation der szenischen Momente, der Bilder und Klänge im Raum – und doch eine neue, eigene Arbeit.
Mit Judith Hummel (Künstlerische Leitung, Akteurin), Margret Hummel (Akteurin), Laura Kansy (Video, Fotografie, Schnitt), Tim Neuhaus (Klangkomposition), Stephanie Roderer (Künstlerische Mitarbeit, Grafik),
Ulrike Wörner von Faßmann (Dramaturgie), Heidi Schnirch (Choreografische Mitarbeit), Charlotte Marr (Licht), Katrin Schmid (Raum),
Ruth Geiersberger (Künstlerische Beratung), Juliane Huth (Route),
Jens Baßfeld (Videotechnik), Rat & Tat Kulturbüro (Künstlerische Produktionsleitung), Beate Zeller (PR).
Dank an Annika Sehn und Tabea Hopmans für die Tonabnahme.
Judith Hummel ist Mitglied des Tanztendenz München e.V.
Weitere Informationen zu Judith Hummel unter www.judith-hummel.de.
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und der Kulturstiftung der Stadtsparkasse München
Wir danken der Firma JOSTRA für die Unterstützung!
28.10. 17.30 Uhr / MIRA Einkaufszentrum, Hasenbergl
Fleischlos, Persian Hair, Schäume (Tanz)
Mit „Fleischlos“ nimmt die israelische Choreografin Zufit Simon eine ihrer ersten Soloarbeiten wieder auf: Ausgehend von unspektakulären bewussten oder spontanen Bewegungen entwickelt sie die Dynamik einer komplexen Bewegungsfolge. Eine ihrer jüngsten Arbeiten mit dem Sound- und Videodesigner Fredrik Olofsson ist „SCHÄUME“. Das Projekt setzt das flüchtige Fluid als Metapher für die Verfasstheit moderner Gesellschaften und unternimmt eine Recherche des Instabilen. Aus dem abendfüllenden Stück, das im Februar diesen Jahres in Braunschweig Premiere hatte, zeigen Zufit Simon und Fredrik Olofsson einen Ausschnitt.
Haare stehen im Zentrum des Solos „Persian Hair“ von Raha Nejad, Berliner Urban Dance/Vogue Tänzerin mit iranischen Wurzeln, in dem sie sich mit kulturellen Unterschieden und divergierenden Frauenbildern auseinandersetzt. Für sie selbst ist ihr Haar und ihre Art damit zu tanzen, das „Persische“ an ihr. In der Choreografie von Christoph Winkler verbindet sie filigrane Hand- und Schrittkombinationen mit kraftvollen Moves zu Techno-Beats.
Choreografie: Zufit Simon, Christoph Winkler
Tänzerinnen: Zufit Simon, Raha Nejad
Zufit Simon ist Mitglied des Tanztendenz München e.V.
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
28.10. 18.30 Uhr / MIRA Einkaufszentrum, Hasenbergl
29.10. 18.30 Uhr / MIRA Einkaufszentrum, Hasenbergl
Die „Freie Bühne München“ versteht sich als Theater für alle und bietet Menschen jedweden Hintergrunds die Möglichkeit, sich künstlerisch und kreativ zu entfalten. Es geht darum, Talente zu entdecken und Räume zum Ausprobieren zu schaffen. Schauspieler*innen, Techniker*innen, das Regieteam, mit und ohne Behinderung, sind Kolleg*innen auf Augenhöhe, die gemeinsam professionell Theater machen. Die Freie Bühne München e.V. erhält zwischen 2019-2021 hierfür die Optionsförderung der Landeshauptstadt München.
Mit „Lulu“ hat die „Freie Bühne München“ ein Stück erarbeitet, das Frank Wedekind im Jahr 1913 verfasst hat. Mit der Tragödie hat der Münchner Autor die bürgerliche Stadtgesellschaft in Aufruhr versetzt. Im Rahmen von RODEO 2020_Baustelle Utopia stellen Mitglieder der „Freien Bühne München“ nicht nur ihr Projekt, sondern auch ihr Konzept und ihre Arbeitsweise vor.
„Mein süßes Tier, sei ja nur nicht geziert! Nicht albern, nicht gekünstelt, nicht verschroben,Auch wenn die Kritiker dich weniger loben.“-Der Tierbändiger über Lulu (aus dem Prolog zu „Lulu“ von Frank Wedekind)
Lulu ist ein Tier – das macht der Tierbändiger zu Beginn des Stückes klar. Sie ist ein Wesen, man muss sie zähmen, sie soll sich an die Regeln der (von Männern dominierten) Gesellschaft halten. Doch Lulu tut das nicht. Sie geht ihren eigenen Weg, spielt mit ihrem Charme, nutzt diejenigen, die etwas von ihr wollen für ihre Zwecke aus und genießt ihr Leben. Dass dabei ein Mann nach dem anderen stirbt, bis sie selbst zur Mörderin wird und fliehen muss, scheint für sie kein Problem zu sein.
Wedekinds tiefgründiges Drama spielt mit den Fragen nach Selbstbestimmung und dem Recht auf das Schreiben der eigenen Biografie. Es geht um Verführung, den Reiz des Unhaltbaren und die Liebe zum Leben, zu Genuss, den Ausbruch aus der Realität, den Lulu zu versprechen scheint.
Anhand Wedekinds Texten erarbeitet das Ensemble der Freien Bühne München eine Inszenierung, die auch die Erfahrungen der Schauspieler*innen aufnimmt. Die Figuren aus Wedekinds Stück blicken in „LULU“ aus dem Jenseits zurück auf Lulus Leben. Dass die Herren es dabei mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, scheint niemanden zu stören – bis Lulu selbst dazu kommt. Es ensteht ein fulminantes Bildertheater, ein wilder, mitreißender Rausch um Wahrheit, Liebe, Intrige und eine Gesellschaft, in der nur der Schein zählt.
Mit: Burchard Dabinnus, Dennis Fell-Hernandez, Noemi Fulli, Luis Goodwin, Frangiskos Kakoulakis, Fabian Moraw, Ernst Strich, Luisa Wöllisch
Regie: Jan Meyer
Regie-Assistenz: Dorothea Endfellner
Dramaturgie: Maja Das Gupta
Bühnenbild/Kostüme: Kalinca Vicente
Videodesign: Raphael Kurig
Theaterpädagogin: Magdalena Vaith
Sprach-Coach: Thomas Koch
Choreographien: Claudine Denario
Hospitanz: Thomas Nißl
Fotos: Johann Miedl
Grafik-Design: Anca Goodwin
Öffentlichkeitsarbeit: Barbara Fleischmann-Tarabochia
Produktionsleitung: Marie-Elise Fell
Gesamtleitung: Angelica Fell
Mit Schauspieler*innen und Vertreter*innen der Freien Bühne München, Simone Egger, Karnik Gregorian, Bülent Kullukcu
Weitere Informationen zur „Freien Bühne München“ unter http://freiebuehnemuenchen.de.
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
29.10. 18.30 Uhr / Galerie Kullukcu Gregorian, Kreativquartier
Diese Veranstaltung wird ausschließlich gestreamt und kann ohne Anmeldung über https://www.facebook.com/rodeomuenchen/ und https://www.youtube.com/watch?v=UfPM3N1AeuA besucht werden.
CHAKKARS ist eine Plattform für moving interventions, die derzeit von Sarah Bergh und Sandra Chatterjee in München aufgebaut wird. CHAKKARS hat zum Ziel, den Blick auf Strukturen, Resonanz- und Imaginationsräume zu eröffnen, in denen PoC, postmigrantische, dekolonisierende, (intersektional) Differenz- und Rassismus-kritische sowie kritisch weiße Ansätze, Perspektiven und/oder Inhalte durch Tanz, Körper und Körperkulturen verhandelt, gesehen, angestoßen und rezipiert werden können.
Im Rahmen von RODEO 2020 stellen Sarah Bergh und Sandra Chatterjee performativ eines ihrer aktuellen Projekte vor, das mit der Sammlung von diversen „Münchner Tanzgeschichten“ ein Mapping von Orten für Tanz im Stadtraum choreografieren wird.
Von und mit Sarah Bergh und Sandra Chatterjee
Weitere Informationen zu CHAKKARS unter https://m.facebook.com/CHAKKARs-Moving-Interventions-109343920674906/.
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
30.10. 18.00 Uhr / Galerie Kullukcu Gregorian, Kreativquartier
Diese Veranstaltung wird ausschließlich gestreamt und kann ohne Anmeldung über https://www.facebook.com/rodeomuenchen/ und https://www.youtube.com/watch?v=UfPM3N1AeuA besucht werden.
In den 1990er Jahren erschüttern die Konflikte auf dem Balkan und in Ruanda die Welt. Der kulturelle Hintergrund dieser Konflikte ist sicher unterschiedlich, dennoch haben sie viel gemeinsam: Zusätzlich zur zeitlichen Parallele verfolgten beide eine Politik der Aussonderung und Spaltung, die tragische Ereignisse mit dem Höhepunkt in Völkermorden verursachte. Ihre Spuren sind bis heute in die Gesellschaften eingewoben, die Konflikte gelten als eine der blutigsten Ereignisse der modernen Geschichte. Zeugnisse und Erinnerungen dauern bis heute an.
25 Jahre später wollen wir zurück und nach vorne schauen - und zum ersten Mal aufeinander. Wir möchten unsere Geschichten über Segregation und Trauma sowie über Genesung und Vision teilen. Wir fragen uns, was für uns zu Hause ist? Wer sind wir in all dieser Geschichte und was können wir tun, um gemeinsam eine Heimat zu entwickeln? Wir möchten unsere Geschichten aus Vergangenheit und Gegenwart teilen, um eine neue Sichtweise zu schaffen, als Bosnier*innen, Ruander*innen, Deutsche, die zu Hause oder in der Diaspora leben, als Bewohner der Erde, die Räume teilen und Geschichten miteinander leben.
Im Sommer 2021 wird Shared Stories als die erste Bühnenperformance zwischen deutschen, ruandischen und bosnischen Künstler*innen in Sarajevo, München, Berlin und Kigali zu sehen sein. Momentan befindet sich das Projekt in einer Phase des artistic research. Nach dem Ubumuntu Arts Festival 2020 wird Ergebnisse des tri-nationalen Austauschs auch beim RODEO Festival als Teaser Performance gezeigt: Musikvideos aus Bosnien-Herzegovina, Choreografien aus Ruanda und Live-Musik von Asmir Šabić erinnern an die tragischen Ereignisse der 1990er Jahre und entwerfen eine Idee der Versöhnung. "Shared Stories performance” ist eine Einladung, einen Beitrag zu einer aktiven Erinnerungskultur als Künstler*innen, als Zeitzeug*innen zu leisten.
Shared Stories ist ein Kooperationsprojekt zwischen The Grey Stories e.V. (Deutschland), Sarajevo Kriegstheater / SARTR (Bosnien-Herzegowina) und Mashirika Performing Arts and Media Company (Ruanda). Es wird im Sommer 2021 beim Performing Arts Festival Berlin, im Import Export München, beim Ubumuntu Arts Festival Kigali und beim Festival MESS Sarajevo aufgeführt.
Koproduktion zwischen Sarajevo Kriegstheater / SARTR - Bosnien-Herzegovina, Mashirika Performing Arts and Media Company - Ruanda, The Grey Stories e.V. - Deutschland
Directing Team:
Hope Azeda, Vernesa Berbo, Konstantin Dupelius, Yannick Ndoli, Selma Spahić, Nedim Zlatar
Musik:
Konstantin Dupelius, Peace Jolie, Moise Mutanga, Asmir Šabić, Leonardo Šarić, Nedim Zlatar
Schauspiel und Tanz:
Benjamin Bajramović, Snezana Bogićević, Frank Mugisha, Malaika Uwamahoro
Film:
Christopher Bühler, Lamia Šabić
30.10. 19.00 Uhr, Galerie Kullukcu Gregorian, Kreativquartier
Diese Veranstaltung wird ausschließlich gestreamt und kann ohne Anmeldung über https://www.facebook.com/rodeomuenchen/ und https://www.youtube.com/watch?v=UfPM3N1AeuA besucht werden.
In der nächtlichen Stadt scheinen Arbeiten und Projekte, die im Rahmen von RODEO 2020 eingeladen waren, an verschiedenen Stellen wieder auf. Als Projektionen sind sie allen zugänglich und kommentieren das Alltagsgeschehen durch ihre Präsenz im öffentlichen Raum. Die flüchtigen Bilder stehen für die Fragilität der Freien Tanz- und Theaterszene der Stadt, die den Akteur*innen mit der Pandemie einmal mehr ins Bewusstsein gerückt ist. Gerade weil das Fluide ein wesentliches Merkmal von Tanz und Theater ist, trifft der Stillstand die Szene besonders. In der Nacht setzt RODEO 2020 Schlaglichter und fragt damit nach der Bedeutung von diverser Kunst und Kultur in der Stadt.
Gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München
31.10. 18.00 Uhr / Stadtraum
Bei der Veranstaltung handelt es sich um ein kostenloses Screening im öffentlichen Raum. Genauere Orte werden zeitnah auf der Website bekannt gegeben.